Natürlich hat jeder schon mal einen
Regenwald, Ureinwohner (Indianer) oder Vulkane gesehen. Bestimmt auf
Bildern oder im Fernseher. Jeder weiss etwas über Südamerika. Doch
im nordwestlichen Teil dieses Kontinents befindet sich ein Land,
welches all dies vereint und noch mehr.
Ecuador.
Ein Land mit dem man sich
auseinandersetzen sollte bevor man es bereist. Nicht wegen einer
imaginären Gefahr, sondern damit man nichts verpasst, wenn man im
Land ist.
Tag 1
In Quito beginnt unsere Reise. Es ist
nicht die größte Stadt des Landes aber dafür die Hauptstadt und
sehr geschäftig. Buntes Treiben, ständiges Gewusel und zudem eine
gut erhaltene Altstadt. Wir durchstreiften die Gassen, besuchten
Museen und Denkmäler und statteten den lokalen Märkten auch in der
Umgebung der Hauptstadt (wie Otavalo wegen der besagten
Rindslederstoffe) einen Besuch ab. Doch bunte Märtke und enge Gassen
kann man in jeder europäischen Großstadt haben. Wir packen unsere
Rucksäcke und begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit.
Tag 5
Wir überqueren den Äquator (an das
Klima muss ich mich erst gewöhnen) und reisen in den Nebelwald
Mindo. Jetzt sind wir endlich da. Das ist Ecuador. In einer
gemütlichen Unterkunft direkt im Wald machen wir es uns bequem. Die
ersten Atemzüge dieser Luftfeuchtigkeit, der ständige Nebel, die
vielen Geräusche aller Vögel, selbst den Puma und den seltenen
Brillenbären soll es hier geben. Wir halten Ausschau nach dieser
Einzigartigkeit, stoßen aber immer wieder auf das Schmetterlingshaus
direkt neben der Unterkunft. Selbst dort beginnt man zu staunen. Eine
wahre Pracht bringen uns die exostischen Tiere entgegen.
Am nächsten Tag brechen wir auf zum
Cotopaxi. Einem der größten Vulkane des Landes. Wir wandern auf den
Spuren von Alexander von Humbldt der 1802 als erster Europäer diesen
Vulkan zu erklimmen. Dies haben wir zwar nicht vor aber unsere
Wanderung wird mit weiteren Blicken, endloser Natur, Wildpferden und
Wasservögel bereichert.
Tag 9
Die Reise wird zu einer wirklichen
Pioneerreise. Wir kaufen auf dem ursprünglichen Markt von Saquisili
ein und entspannen dann in der heißen Quelle von Papallacta. Was für
eine Aussicht auf den Antisana, welch Genuss dürfen wir hier
erleben. So mitten in der Natur, auf unserem Weg tiefer in den
Regenwald.
Unsere Lodge liegt mitten im Wald in
der Nähe von Tena. Jetzt, in seiner ganzen Wildheit präsentiert
sich die grüne Hölle vor uns. Gefüllt mit allem was wir nicht
kennen. Mit jedem Schritt verbinden wir unsere eigene Dummheit. Wir
sind viel zu laut, nicht weise. Wir sind wie Kinder und bestimmt
beobachten uns gerade 1000 Augen, selbst wenn wir mit dem Floß auf
dem Rio Napo unterwegs sind. Würden wir immer weiter hinauf reisen
kämen wir irgendwann in das Gebiet der Huaorani. Die Huaorani sind
wohl eines der letzten Jägervölker der Welt. Jene die so
ursprünglich leben wie wir es bereits vergessen haben. Diese Tage
sind für uns unvergesslich. Ich kenne diese Bilder nur aus dem
Fernsehen und kann es nicht glauben, dass wir dies hier in ganzer
Schöheit betrachten dürfen. Der Regenwald ist einer der wichtigsten
Orte unserer Erde und jetzt bei diesem Anblick verstehen auch wir es.
Wir werden uns noch lang darüber unterhalten.
Tag 12
Auf unserer Reise sind noch einige
Programmpunkte. Durch die Pastaza Schlucht geht es am majestätischen
Wasserfall "Pailon del Diablo" vorbei bis wir in Banos
ankommen. Die entspannte Atmosphäre ist wirklich ansteckend. Wir
werden immer mehr zu Südamerikanern. Doch irgendwie ist es
merkwürdig wieder aus dem Regenwald unter Menschen zu sein. Die
Eindrücke auch ohne wilde Tiere waren so bedeutsam, dass wir die
magische Anziehungskraft der Wälder mehr schätzen als die
Leichtlebigkeit der Menschen in Banos. Auch wenn wir Europäer uns
ein Stück davon abschneiden sollten.
Tag 15
Die Tage vergehen und ich vergesse zu
schreiben. Die Leichtigkeit des Lebens ist so verlockend, dass ich
meine Heimat total vergesse. Wir bestiegen gestern den Tungurahua.
Zwar nicht ganz aber immerhin auf 5000m. Ich fühle mich ein Stück
wie Alexander von Humboldt. Hat er nicht diese unendliche Reise zu
Pferd hier unternommen? Und später als er bis zu seinem Tod an dem
Mammutwerk Kosmos schrieb? Nun so viel will und kann ich nicht
schreiben. Ich finde kaum Worte für das was hier vor sich geht. Es
ist einfach ein völlig anderes Leben.
Tag 17
Wir sind auf dem Weg nach Guayaquil.
Die anderen Reisenden wollen noch auf die Galapagos aber ich muss
zurück nach Hause. Wir unternahmen noch das was jeder Tourist in
Ecuador machen sollte: Eine Fahrt mit den traditionellen Holzwagons
(Teufelsnase) entlang der schroffen Andenhänge und den ewigen
Nebelschwaden die uns auf der ganzen Reise begleitet haben. Als
kulturelles Highlight wartete die Inkastätte Ingapica. Bislang
konnte immer noch nicht entschlüsselt werden warum die Inkas diese
Stätte bauten. Vielleicht war es eine Festung? Der Besuch auf der
Kakaoplantage war ebenfalls einmalig und ja...wir wissen nun wie man
Schokolade herstellt. Aber ich verrate es nicht ;-).
Tag 18
Gestern saßen wir noch an der
Uferpromenade der Küstenmetropole und tranken unser letztes
gemeinsames Bier. Diese Reise verging so schnell, als ob ich alles
nur geträumt hätte. Ecuador werde ich wieder bereisen, denke ich
mir. Von oben betrachtet kann ich mir kaum vorstellen wie vielfältig
dieses Land tatsächlich ist. Es ist verzaubernd, verwirrend, anders.
Ecuador war für mich eine Reise fern von allen Standarts aber nah mit
Herz und Verstand an dieser Exotik. Davon können andere nur
profitieren! Schaut es euch an!
Viva Ecuador
Mehr Informationen:
www.travel-and-personality.de
http://www.travel-and-personality.de/Ecuador/erlebnisreisen/anden-regenwald-und-meer/ECUA